Soziales & Integration

Ehrenamtliche Unterstützung im sozialen Bereich erstreckt sich von den Hilfen rund um die Geburt über den Einsatz in Kindertagesstätten und Schulen, in Familien und Nachbarschaftshilfen bis hin zur Hospizarbeit. Auch für die Integration und Inklusion, zum Beispiel von Menschen mit Migrationsgeschichte oder Menschen mit Behinderungen, ist das Bürgerschaftliche Engagement ein bedeutender Faktor. Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Institutionen aus weiteren Bereichen arbeiten in all diesen Feldern schon immer mit ehrenamtlichen Kräften zusammen.

Zu folgenden Themenbereichen finden Sie eine Auswahl an landesweiten Institutionen, bei denen bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement eine wichtige Rolle spielen: 

Kinder & Jugend

Bayerischer Jugendring
Der Bayerische Jugendring ist einerseits ein freier Zusammenschluss von Jugendorganisationen in Bayern und andererseits eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, welche öffentliche Aufgaben der Jugendhilfe übertragen bekommen hat. Seine Aufgaben sind insbesondere die Förderung der Jugendarbeit in Bayern aus öffentlichen Mitteln, die Beratung der Jugendämter und Jugendringe sowie die Beratung und Forbildung der Fachkräfte der Kommunalen Jugendarbeit und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Bayerisches Landesjugendamt
Die staatliche Landesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales leistet Beratung und Unterstützung der örtlichen Jugendämter in den Landkreisen und Städten, fördert die Zusammenarbeit mit den Trägern der freien Jugendhilfe (Wohlfahrtsverbände, Jugendverbände) und führt Projekte durch, zum Beispiel bei Vorhaben zur Weiterentwicklung der Jugendhilfe.

Bayerische Sportjugend
Die Bayerische Sportjugend (BSJ) ist als eigenständiger Teil des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) der Dachverband für alle jungen Menschen, die Vereinsmitglieder des BLSV sind, und für die Jugendleiterinnen und Jugendleiter des BLSV, seiner Fachverbände und Vereine.

Deutscher Kinderschutzbund LV Bayern e.V.
Der Landesverband versteht sich als Fachorganisation und als Dienstleistungs- und Serviceeinrichtung. So werden die 54 Orts- und Kreisverbände beraten und unterstützt, Aus- und Fortbildungen angeboten, landesweite Öffentlichkeits- und Lobbyaktivitäten für die Rechte der Kinder organisiert und eigene Projekte zur Entwicklung und Umsetzung des Kinderschutzes durchgeführt.

Institut für Jugendleiter und Qualifikation
Der Verein "#institut juleiqua" fördert die Aus- und Weiterbildung ehren- und hauptamtlicher MitarbeiterInnen in der Jugendarbeit und will als interdisziplinäres Forum für junge Ehren- und HauptamtlerInnen dienen. Das Internetportal juleiqua bietet Informationen, Anregungen, Tipps, Adressen und Downloads rund um das Thema JugendleiterInnen.

Juleica.net
Die JugendleiterIn-Card (Juleica) ist ein Ausweis für ehrenamtliche MitarbeiterInnen ab 16 Jahren in der Jugendarbeit, der bundesweit anerkannt ist und je nach Region und Bundesland unterschiedliche Vergünstigungen bietet. Die dazugehörige bundesweite Plattform dient zur Information sowie dem Austausch zwischen Juleica-InhaberInnen. 

Jugendfeuerwehr Bayern
Die Jugendorganisation des Landesfeuerwehrverbandes Bayern e.V. führt junge Menschen an den aktiven Feuerwehrdienst heran und kümmert sich um die Aus- und Fortbildung der Jugendfeuerwehrwarte. Darüber hinaus sind in der allgemein ehrenamtlich betriebenen Jugendarbeit über 10.000 JugendwartInnen und BetreuerInnen tätig, die neben ihrem Übungs- und Einsatzdienst viel ehrenamtliches Engagement in Gruppenstunden, Zeltlager, Sitzungen und Fortbildungen investieren.

Landesverband der Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen Einrichtungen 
Der LJKE Bayern setzt sich für die landesweite Förderung von Spiel- und Kulturpädagogik ein. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Entwicklung und Vermittlung von Theorie und Praxis offener Erziehung, vor allem durch Selbsttätigkeit und kulturelle Praxis in der authentischen Lebenswelt der Kinder und durch die Vertretung kulturpädagogischer Belange auf der politischen Ebene.

Familie

Netzwerk Familienpaten Bayern
Familienpatenschaften verstehen sich als niederschwelliges und unterstützendes Angebot zur besseren Bewältigung des Familienalltags. Im Netzwerk haben sich die Landesverbände des Deutschen Kinderschutzbunds, des Katholischen Deutschen Frauenbundes, der Mütter- und Familienzentren in Bayern sowie das Zentrum Aktiver Bürger Nürnberg zusammengeschlossen, um sich für den bayernweiten Aufbau von Familienpatenschaften einzusetzen und sie nachhaltig zu etablieren.

Landesverband Mütter- und Familienzentren in Bayern e.V
Der Landesverband Mütter- und Familienzentren in Bayern e.V. ist Interessensvertretung, Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle sowie Fort- und Weiterbildungseinrichtung von über 100 bayerischen Zentren, in denen Mütter und Familien Rat und Hilfe finden. Der Verband unterstützt die familienpolitische Arbeit der Zentren, fördert Ressourcen und verbessert die Rahmenbedingungen für das Bürgerschaftliche Engagement in den Einrichtungen.

Online-Familienhandbuch des Staatsinstituts für Frühpädagogik
Das Staatsinstitut für Frühpädagogik ist eine Forschungseinrichtung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales. Es betreibt Grundlagenforschung und angewandte Forschung in den Bereichen Frühpädagogik, Kindheits- und Familienforschung, Entwicklungspsychologie und Sozialforschung. Das Familienhandbuch richtet sich mit Themen der Kindererziehung, Partnerschaft und Familienbildung an Eltern, Erzieher, Lehrer und Wissenschaftler.

Senioren

Die wachsende Bevölkerungsgruppe der Seniorinnen und Senioren bildet unterschiedliche Zusammenschlüsse, um ihre Interessen zu vertreten und sich an der Gestaltung der Gesellschaft aktiv zu beteiligen.

Bayerisches SeniorenNetzForum
Das BSNF ist ein Zusammenschluss von Initiativen, die ältere Bürgerinnen und Bürger beim Zugang zu den neuen Medien unterstützen. Konkrete Aktivitäten sind u.a. der Aufbau und die Pflege einer Datenbank bestehender Initiativen, die Aufbereitung und der Austausch von Informationen und Erfahrungen sowie die Organisation von überregionalen Schulungsangeboten.

Seniorenbüros
Seniorenbüros entstanden in Deutschland in den 1990er Jahren im Rahmen eines Modellprogramms des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und verstehen sich als Informations-, Beratungs- und Vermittlungsstellen für ehrenamtliches und freiwilliges Engagement in der nachberuflichen und nachfamilialen Lebensphase.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen
Die BAGSO e.V. tritt als Interessensvertretung der älteren Generationen in Deutschland vor allem dafür ein, dass die notwendigen Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter geschaffen werden. Unter dem Dach der BAGSO arbeiten heute über 90 bundesweit tätige Verbände, Organisationen und Initiativen der freien Altenarbeit zusammen. Über ihre Mitglieder vertritt die BAGSO mehr als zwölf Millionen ältere Menschen in Deutschland.

Dialog der Generationen

Der demographische Wandel hat auch den positiven Effekt, dass immer mehr ältere Menschen ihre Erfahrungen und Kompetenzen für jüngere Menschen zur Verfügung stellen.

Aktivsenioren Bayern e.V.
Der gemeinnützige Verein mit über 300 Seniorexperten in Bayern hilft Freiberuflern, kleinen bis mittleren Unternehmen, Vereinen und sonstigen Organisationen bei Existenzgründung, Existenzerhaltung, Unternehmensnachfolge und allgemeinen Problemen. Die Aktivsenioren zeigen gesellschaftliches Engagement zum Beispiel im Bildungsbereich durch Einbringen von Praxiswissen sowie im Umweltschutz durch Zertifizierung von Gemeinden, Hotels und Gaststätten im Auftrag des bayerischen Umweltministeriums.

Alt hilft Jung Bayern e.V.
"Alt hilft Jung" ist ein Team von Experten unterschiedlicher Fachrichtungen, die aus dem Berufsleben ausgeschieden sind und jetzt Wissen, Können und Erfahrung jungen Unternehmen und Existenzgründern honorarfrei zur Verfügung stellen. Das Leistungsspektrum reicht von Existenzgründung über Betriebsübernahme/-gabe, Finanzen, Marketing und Patent-/Schutzrechtfragen bis zu Qualitätsmanagement.

Bundesarbeitsgemeinschaft Wirtschafts-Senioren ALT HILFT JUNG
Der Zusammenschluss von Fachleuten aus Industrie, Handel und Handwerk, die aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden sind, will Fachwissen an die jüngere Generation weitergeben im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe. Die Fachleute arbeiten uneigennützig, ehrenamtlich und überparteilich in allen Bundesländern. Thematische Schwerpunkte sind u.a. Firmenstruktur, Finanz- und Personalfragen, Produktgestaltung und EDV-Einsatz.

Erfahrungswissen für Initiativen (EFI) - seniorTrainerInnen in Bayern
Das ehemalige Bundes-Modellprogramm hat zum Ziel, Menschen nach Abschluss des Berufslebens oder der Familienphase zu "seniorTrainerInnen" auszubilden. Diese verstehen sich als verantwortliche Ehrenamtliche, die neue Projekte und Aufgabenbereiche für das Bürgerschaftliche Engagement entwickeln und Initiativen beraten. Seit 2013 bietet in Bayern die seniorTrainerInnen Akademie Bayern (sTAB) Fortbildungen dazu an.

Projektebüro "Dialog der Generationen"
Das Projektebüro "Dialog der Generationen" entstand im Rahmen der gleichnamigen Kampagne des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und wurde bis 2013 gefördert. Es war mit der Koordinierung, Information, Fort- und Weiterbildung generationsübergreifender Projekte beauftragt und bietet ein weitreichendes Serviceangebot.

Senior Experten Service
Der SES fördert mit aus dem Berufsleben ausgeschiedenen Fachleuten (Senior Experten und Expertinnen) die beruflich-fachliche Ausbildung, Fortbildung und Qualifizierung von Fach- und Führungskräften im In- und Ausland. Mit ihrer lebenslangen Berufserfahrung leisten die Senior Experten schnelle praxisorientierte Unterstützung bei der Lösung akuter technischer und betrieblicher Probleme vor Ort - auf ehrenamtlicher Basis.

Menschen mit Behinderungen

"Es ist normal, verschieden zu sein“: Mit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 wurde in Deutschland eine neue Diskussion um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen angestoßen: Der Begriff der „Integration“ wird zunehmend abgelöst durch die Forderung nach
„Inklusion“.

Landesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihrer Angehörigen in Bayern e.V.
Die LAG SELBSTHILFE ist die Dachorganisation von derzeit 105 Selbsthilfeverbänden behinderter und chronisch kranker Menschen und ihren Angehörigen in Bayern. Ihre Basis bilden die von Betroffenen oder ihren Angehörigen gegründeten fachspezifischen Behindertenselbsthilfeverbände.

netzwerkfrauen bayern - ein Internetportal von und für Frauen mit Behinderung
Netzwerkfrauen bayern ist ein 1999 gegründeter Zusammenschluss von Frauen und Mädchen mit unterschiedlichen Behinderungen, unabhängig von ihrer Nationalität oder Religion. Das Netzwerk will auf die benachteiligte Situation von Frauen und Mädchen mit Behinderung in Bayern aufmerksam machen und gesellschaftliche und individuelle Voraussetzungen fördern, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Integration

Das ehrenamliche Engagement für Menschen mit Migrationshintergrund ist ein wichtiges Anliegend vieler Verbände und Projekte. Erst in den letzten Jahren sind auch das vielfältige Engagement und die zum Teil noch fehlenden Beteiligungsmöglichkeiten von Migrantinnen und Migranten selbst in den Blickpunkt geraten. Folgende Zusammenschlüsse werden ehrenamtlich von Migranten getragen und kümmern sich um deren Anliegen: 

Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Ausländerbeiräte (AGABY)
Die AGABY ist der Zusammenschluss der Ausländerbeiräte, die durch die ausländische Bevölkerung ihrer Städte und Kreise demokratisch gewählt sind und auf kommunaler Ebene ehrenamtliche Arbeit leisten. Die AGABY trägt durch Koordinations-, Erfahrungs- und Informationsaustausch zur Effizienz der Arbeit der kommunalen Ausländerbeiräte vor Ort bei, unterstützt neu gewählte Beiräte und hilft bei der Überwindung deren Anfangsschwierigkeiten. Auch die Arbeit der AGABY wird ehrenamtlich durchgeführt.

iaf e.V. - Verband binationaler Familien und Partnerschaften
Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf e.V.) vertritt seit 1972 die Interessen binationaler Familien und Paare. Er setzt sich insbesondere ein für die soziale und rechtliche Gleichstellung von Menschen ungeachtet ihrer Hautfarbe oder kulturellen Herkunft.

LIDIA Bayern
LIDIA (Landesinitiative für Demokratie, Interkulturelle Verständigung und Antirassismus) Bayern fördert interkulturelles Lernen und antirassistische Bildung in Beruf und Arbeitswelt. Das Modellprojekt LIDIA ist ein Netzwerk mit Teilprojekten in München und Ingolstadt.

VIA-Bayern e.V. - Verband für Interkulturelle Arbeit
Der VIA ist ein Dachverband für Vereine, Gruppen und Initiativen, die in der interkulturellen Sozialarbeit, der Migrations- und Flüchtlingsarbeit – insgesamt mit einem hohen Anteil an ehrenamtlichem Engagement – aktiv sind. VIA Bayern ist die regionale Gliederung des Bundesverbandes VIA (siehe auch www.via-bundesverband.de).

Zum Engagement in der Flüchtlingshilfe finden Sie hier auf unseren Seiten weitere Informationen.

Wohnen

In Zeiten des demographischen Wandels spielen neue Wohnformen eine immer wichtigere Rolle. Der Großteil der Menschen möchte bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden wohnen.

Koordinationsstelle "Wohnen im Alter"
Die "Koordinationsstelle Wohnen im Alter" versteht sich als Zentrale für Fragen rund um das Wohnen im Alter. Zusammen mit der "Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung", einem Team von Gerontologen, Soziologen, Sozialpädagogen und Geografen, erarbeiten Kommunen, Fachleute und Bürger individuelle Altenhilfekonzepte für ein möglichst langes, selbständiges Wohnen zu Hause.

Wohnen für Hilfe
In einigen Bayerischen Städten wird das Projekt "Wohnen für Hilfe" bereits umgesetzt. Dabei werden Wohngemeinschaften gebildet, die Miete des Mitbewohners wird allerdings nicht über eine Geldleistung definiert, sondern besteht in einer Unterstützung des Vermieters, zum Beispiel als generationenübergreifender Haushalt mit kleinen Fahrdiensten oder Hilfe bei der Gartenpflege. Häufig gilt "ein Quadratmeter Wohnraum für eine Stunde Hilfe".

Wohnprojekt-Atlas - Bayerisches Netzwerk Wohnprojekte
Der vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (BayStMAS) herausgegebene Wohnprojekt-Atlas stellt die Idee gemeinschaftsorientierten Wohnens vor und präsentiert entsprechende Wohnprojekte aus ganz Bayern. Verfasst wurde der Atlas vom Münchner Verein "Urbanes Wohnen e.V.". Die Online-Version wird ständig aktualisiert.

 

Zum Beispiel

Ehrenamtliche, die Kindern im Kindergarten vorlesen, Freiwillige, die belasteten Familien im Alltag helfen oder regelmäßig alte Menschen besuchen, Menschen, die Jugendliche beim Übergang von Schule zu Beruf begleiten - diese und viele weitere gute Beispiele finden Sie unter Beispiele & Projekte