Motivation

Früher bedeutete es eine Ehre, ein →"Ehrenamt" anzunehmen; das reichte in vielen Fällen als Motivation. Auch galt es als Pflicht, sich für die Gestaltung von Gesellschaft und Politik, für die Gemeinschaft, für soziale, kulturelle oder Umwelt-Belange einzusetzen. Dies geschah auch vor dem Hintergrund, dass man vielleicht irgendwann mal vom freiwilligen Engagement und der Hilfe anderer abhängig sein könnte. Heute hat im freiwilligen Engagement die persönliche Befriedigung und Erfüllung einen höheren Stellenwert erhalten. Freiwillige haben vielfach den Wunsch, die Freizeit sinnvoll mit anderen Menschen gemeinsam zu gestalten, Spaß und Freude zu haben und Anerkennung zu erfahren, Hobbys zu pflegen, Kenntnisse zu vertiefen, Fähigkeiten zu verbessern oder Qualifikationen zu erwerben. Man tut nicht nur etwas für andere, sondern auch viel für sich selbst. Mit dem Wandel des Ehrenamt in Richtung "Freiwilligenarbeit" (→Bürgerschaftliches Engagement, →Ehrenamt), die wesentliche Aufgaben im Bereich des Dienstleistungssektors übernimmt (→Bürgergesellschaft, →Dritter Sektor), wachsen auch die Ansprüche und Anforderungen an das freiwillige Engagement. Gerade bei jüngeren Freiwilligen spielen folgende Aspekte eine wichtige Rolle:

  • Individualität statt Vereinnahmung;
  • mitbestimmen zu können, was man tut;
  • davon überzeugt sein, dass es wichtig für die Gesellschaft ist;
  • besondere Fähigkeiten einbringen zu können;
  • sehen können, ob das Engagement auch etwas bringt;
  • es muss Spaß machen;
  • jederzeit den Arbeitsaufwand begrenzen oder auch ganz aussteigen können;
  • das Ziel muss in angemessener Form erreicht werden können;
  • neue Freunde kennen lernen;
  • etwas für das weitere Leben lernen;
  • etwas ganz anderes zu tun als das, was man in der Schule/Uni oder im Betrieb macht;
  • Anerkennung für das Engagement erfahren; einen Dank auszusprechen ist noch immer eine der wichtigsten Motivationsformen.

Wenn die Trägereinrichtungen und ihre hauptamtlichen Mitarbeiter diese Interessen und Wünsche ihrer freiwllig Engagierten berücksichtigen, dann bleiben diese der Einrichtung auch lange erhalten. Darüber hinaus spielen die Unterstützung durch Hauptamtliche und Experten im beruflichen Alltag, gute Arbeitsbedingungen sowie weitere Faktoren wie z.B. →Versicherung oder →Aufwandsentschädigung für die freiwillig Engagierte eine wichtige Rolle.
Selbst-Test für Einrichtungen zum Thema "Erfüllen Sie die Erwartungen heutiger Ehrenamtlicher?" (pdf-Datei).
 

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