Tauschring
Vor etwa 20 Jahren wurde von Kanada ausgehend die Idee der Tauschringe (wieder-)belebt. Das Prinzip ist einfach: Menschen tauschen statt Geld und Waren ihre eigenen Talente. Die Mitglieder eines Tauschringes machen Angebote von Tätigkeiten, die sie in ein Tauschgeschehen einbringen wollen. Umgekehrt suchen sie Angebote, die sie selbst benötigen. Abgerechnet wird meist in Zeitwährungen. Diese Form geldloser Ökonomie ist freilich mit weitgehenden gesellschaftlichen Werten verknüpft. Tauschringe dienen zum Beispiel der Stärkung nachbarschaftlicher Bindungen. Sie bieten eine Form sozialer und ökonomischer Selbsthilfe für Menschen mit geringem Einkommen. Sie eröffnen die Möglichkeit, den Selbstwert nicht ausschließlich über die Erwerbsarbeit zu definieren. Tauschringe verpflichten sich egalitären Prinzipien: Kopf- und Handarbeit, Frauen- und Männerarbeit werden gleich bewertet. Sie wollen durch ihren Ringtausch zugleich ökologische Ressourcenschonung durch kurze Wege, Müllvermeidung, Wiederverwerten und gemeinsames Nutzen von Gebrauchsgütern erreichen.